Freitag, 15. Mai 2009

Yosemite Nationalpark

Nicht ohne Wehmut verlassen wir an diesem Morgen San Francisco in Richtung Yosemite Nationalpark, und nicht ohne die 2. große Brückentherapie.
Wir fahren über die mehr als 8 km lange Oakland-Bay-Bridge im untersten Stock aufs Festland. Und - oh Wunder! - auch diesmal spüre ich nichts von der bekannten Panik. 


Der Weg ist unspektakulär und könnte auch eine deutsche Landschaft sein. Nach einiger Zeit sind die Straßen gesäumt von Baum-Plantagen, alle paar km wird frisches Obst angeboten. Dort nachgefragt erfahren wir, dass es sich um Mandelbäume handelt.Wieder was dazu gelernt.

Sicher gibt es nicht viele Leute, die den Yosemite nicht finden, aber wir schaffen es!
Laut meiner Landkarte will uns das Navi völlig falsch schicken und ich überzeuge meinen Mann, dass wir meiner Route folgen müssen. Nach kurzer Zeit enden wir auf einer kleinen Straße in der Pampa ohne jegliches Hinweisschild und ich muss beschämt zugeben, dass das Navi sich besser auskennt. 

Auf der Straße hinein in den Nationalpark erlebe ich zum ersten und zum Glück einzigen Mal Höhenangst – in den Serpentinen bin ich auf der Seite, wo der Abgrund ist, was mir in den Kurven doch zu schaffen macht, ich rücke ganz in die Mitte und klammere mich irgendwo fest. Jürgens Kommentar: „Du hast es so gewollt!“


Wir passieren ein idyllisches Nest, dessen Namen ich vergessen habe


und erreichen nach etwa 5 Stunden Fahrt unser Ziel, wo die erste schöne Aussicht nicht lange auf sich warten läßt



Leider ist der Tioga-Pass über die Sierra Nevada noch geschlossen, deshalb fahren wir nur den Rundkurs ins Tal hinein zum Yosemite Village. Erster Viewpoint ist der Bridalveil-Fall, der zu dieser Jahreszeit ordentlich Wasser hat.



Wir laufen das kurze Stück zum Aussichtspunkt, schon bald spüren wir das Wasser vom Fall wie Nieselregen. Der Niesel steigert sich dann zu einem regelrechten Wasserguß und Jürgen meint, er geht nicht weiter, da wird man ja nass, die Leute die zurückkommen, seien auch alle nicht trocken.
Ich will aber natürlich weiter um die bestmöglichen Fotos zu schießen, und rede Jürgen ein, dass das nur grad hier an dieser Stelle so schlimm und wird gleich besser. 
Er läßt sich nicht überzeugen und sagt, ich soll mal schön allein weiter gehen. Wenige Meter weiter schaffe ich noch, dann habe ich das Gefühl unter der Dusche zu stehen.
Bedröppelt kehre ich um, das Wasser rinnt nur so an mir runter, die Socken sind quatschnass.  Aber immerhin kann ich jetzt behaupten, schonmal unter dem Bridalveil-Fall geduscht zu haben.  

Wir fahren weiter zum Visitorcenter, wo wir uns mit Sandwiches stärken und unsere ersten Squirrels treffen.
Aufgrund von Jürgens Beinproblemen können wir nicht wandern, was zugegebenermaßen auch nicht unser beider Hobby ist, und gehen daher nur kurze Stücke, halten an den markanten Punkten für Fotos an, zu knipsen gibts jede Menge





Ohne wandern sind wir relativ schnell durchs Tal gefahren und verlassen es beim Tunnel View, der uns einen umwerfenden Ausblick ins ganze Valley bietet.



Insgesamt finde ich die Landschaft im Yosemite Nationalpark ausgesprochen schön, aber das WOW!-Gefühl stellt sich bei mir nicht ein.  Möglicherweise ist das anders, wenn man länger dort ist und zu Fuß in die Natur „eintaucht“.

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