Mittwoch, 13. Mai 2009

San Francisco!

Eingeschlafen war ich schnell - und dann bin ich genauso schnell wieder wach.
Jetlag-sei-Dank ist um 3 Uhr die Nacht vorbei, nur mein Mann schnarcht gewohnt unbekümmert neben wir vor sich hin, Oropax hilft auch nicht mehr....
Also kletter ich aus dem Bett, schreib ein bißchen am Reisebericht und werfe schließlich den Laptop an, um erste Grüße in die Heimat zu senden.
Um 5 endlich habe ich es geschafft und Jürgen wachgetippselt. Was nun tun so früh am Tag? 
Wir beschließen, dass wir das gratis continental Frühstück im Hotel sausen lassen und richtig amerikanisch frühstücken gehen.
Im web hatte ich daheim schon Mel’s Diner entdeckt, in der gleichen Strasse, ein paar Blocks weiter.
Schnell gucke ich im Internet nach den Öffnungszeiten – paßt, öffnet um 6 Uhr.
Wir machen uns auf den Weg und haben dann um diese unchristliche Zeit das Lokal fast für uns allein.

Ich bin hell begeistert, genau so hatte ich mir ein amerikanisches Diner vorgestellt, „Zurück in die Zukunft“ läßt grüßen.


An jedem Tisch hat man eine Jukebox in der es natürlich nur Oldies aller Art gibt.
Wir gestehen der Bedienung, dass wir keinerlei Ahnung von american breakfast haben, lassen uns beraten und bekommen Portionen, über die kein Gaul hüpfen kann.  Könnte ich gerne jeden Tag so haben, allerdings geht dann wohl die Figur flöten.

Bestens gestärkt stiefeln wir zurück zum Hotel und holen unser Auto aus der Garage – für heute ist der 49-mile-scenic-drive durch San Francisco geplant.
Zuerst aber müssen wir uns mit Proviant eindecken und machen uns auf die Suche nach einem Supermarkt, den wir nach einiger Irrfahrt auch finden.
Ich bin etwas enttäuscht von dem Safeway, wird doch überall von den riesigen amerikanischen Läden erzäht, dieser Safeway ist nicht sehr viel mehr als Edeka an der Ecke.

Aber was solls, für unsere Ansprüche reicht es, ich hole mir erstmal an der Info eine Kundenkarte, die sich später auszahlt, ich spare insgesamt über 20 $.
Wir finden eine mit 25$ ziemlich teure Kühlbox (sonst gabs nur Styropor), dann muss ich recht hilflos vor dem Regal mit Sonnenmilch gestanden haben, denn ein Amerikaner (ebenfalls Kunde) spricht  mich an, ob er mir helfen könne.

Er erklärt mir dann alle möglichen Cremes und Marken und welche gut sei und welche nicht, führt mich durch die Regale und zeigt mir, wo ich was finden, und wir smalltalken halt so ein bißchen. Schnell gesellt sich eine ältere Dame zur netten Plauderrunde und natürlich taucht die Frage auf – woher kommt ihr?
Germany klar, den Akzent wird man nicht überhören, aber mehr als baff bin ich als die Dame fragt „near Frankfurt?“ Ich dachte ja immer, meine Aussprache wäre gar nicht so übel, aber dass Amerikaner an meinem deutschen Akzent im Englischen erkennen, aus welcher Region ich komme, das hat mich nun geplättet.
Allerdings hat die Dame ein Jahr in Deutschland gelebt, spricht auch Deutsch und kennt  so einige Dialekte vom Hören.

Ganz oft habe ich übrigens in den folgenden Tagen solche Situationen erlebt, dass ich mit Amerikanern ganz zwanglos und von selbst ins Gespräch kam. Das kenne ich aus Deutschland so nicht, die Amis sind einfach easier und nicht so stur.

Zum Abschluss des Einkaufs leiste ich mir dann wieder eine kleine Peinlichkeit. Der Kassierer will unsere Sandwichs über den Scanner ziehen, die wir schon an der Sandwichtheke bezahlt haben. Auf meinen Stop-Ruf fragt er nach dem Kassenbon. Welcher Kassenbon???  Hab ich nicht gekriegt.......ich muss dann mit dem Einpack-Fuzzy als Zeugen im Schlepptau  zurück zur Sandwichtheke sprinten, während Männe not amused an der  Kasse wartet und die Schlange immer länger wird.  
Schließlich ist aber der Einkauf überstanden und wir starten den scenic-drive mit einem  großen Golden-Gate-Bridge-Fotoshooting und wir haben mehr Glück als Verstand, dass sie auch heute wieder in strahlendem Sonnenschein da steht.

Wir fahren die Viewpoints ab und ich knipse bis die Kamera glüht, bei jedem Haltepunkt kommen wir näher an die Brücke und ich verfalle in Freudentaumel und Fotowahn.
Wer hätte das gedacht, ich habe eine extreme Brückenphobie und nun ist mir nichts wichtiger als diese sagenhafte Brücke
 

Zwischendurch finden sich auch mal andere Motive, interessiert beobachten wir die vielen Angler am Pier und die wunderschönen morgendlichen Lichteffekte auf dem Pazifik vor der Skyline der Stadt. 




Aber dann geht’s auch schon weiter mit der Brücke. Ich kann ja auch nichts dafür, dass man sie jetzt immer und überall sieht und von jedem Punkt aus ist sie irgendwie anders.

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