Mittwoch, 20. Mai 2009

Get your kicks - on route 66!

Am Morgen sehen wir ein älteres Ehepaar durch den Gang gehen und warten gespannt, ob sie evtl. im Nachbarzimmer wohnen......tun sie aber nicht.
Diesmal ist wieder continental breakfast inbegriffen. Im Frühstücksraum hätten wir aber beinahe gekichert. Dass dieses Frühstück in den USA nicht umfangreich ist, wissen wir. Aber dieses hier ist praktisch nicht vorhanden.
Ein paar Gläser mit Saft und ein Teller mit trockenen Keksen. That’s all.

Wir beschließen, dass wir darauf keine Lust haben, checken aus und fahren ab.
Langsam macht sich ein bißchen Traurigkeit breit, denn wir begeben uns jetzt sozusagen auf den Heimweg, von L.A. fliegen wir ja übermorgen zurück.

Um die doch recht lange Strecke von Tusayan nach Los Angeles aufzulockern, wollen wir ein Stück auf der Historic Route 66 fahren und uns dort umsehen.
Wir verlassen deshalb die Autobahn bei Seligman und schon kurz nach Ortsbeginn sehe ich einen der Läden, die ich mir nicht entgehen lassen will: Angel’s Barber Shop.
Wir parken neben am beim Snowcap-Café, wo wir auf ein Frühstück hoffen.


Innen steht ein lustloser junger Mexikaner, der auf die Frage, ob man sich irgendwo setzen kann, kurz antwortet „outside“ und uns nicht weiter beachtet. Draußen kommt aber niemand, weshalb wir ohne Frühstück wieder gehen. Möglicherweise hätten wir drinnen bestellen müssen, aber das wußten wir nicht und ein bißchen Service, zumindest einen Hinweis, hätten wir erwartet. Definitiv war das die unfreundlichste Bedienung auf unserer Reise.

Also geht’s gleich zu Angel’s Barbershop, der nun eigentlich nur noch Giftshop ist und Sammelsurium an Erinnerungsstücken. Es macht Spaß sich umzusehen und die vielen Visitenkarten und Autokennzeichen zu betrachten, die Kunden hiergelassen haben. Wir entdecken auch ein Kennzeichen aus unserer Stadt.




Im Nebenraum befindet sich Angel’s office mit dem Frisierstuhl. Die Wände sind tapeziert mit Visitenkarten und Dollars, die Einrichtung versetzt einen mental um Jahrzehnte zurück.
Weil alle das tun muss auch ich mich auf den Stuhl setzen, aber fotografiert werden wollte ich da eigentlich nicht



Wir kaufen noch einige Souvenirs, ich brauche auch unbedingt ein Route 66-T-Shirt, dann geht’s weiter. Ich hatte mir Seligman bzw. den dortigen Abschnitt der Route 66 viel größer und mehr vorgestellt, tatsächlich ist das ja nur ein paar hundert Meter langer Straßenabschnitt mit 3-4 aktiven Läden. Das fand ich doch etwas enttäuschend.
So sehen wir auch sehr bald Bekanntes wieder in Form vom Roadkill Café.


Obwohl es uns dort gefallen hatte, wollen wir nicht nochmal hin, gegenüber haben wir Lilo’s Café entdeckt, dass von einer inzwischen wohl alten deutschen Dame betrieben wird.
Auch hier ist alles kultig-kitschig-gemütlich eingerichtet, zum ersten mal müssen wir nicht „wait to be seated“ sondern werden aufgefordert uns zu setzen, wo immer wir wollen.



Auf der Speisekarte steht u.a. deutsche Bratwurst, Schnitzel und Lilo’s hausgemachter deutscher Erdbeerkuchen, aber wir landen wieder bei Burgern und Sandwiches. Jürgen ist von den Ausmaßen recht angetan.... 


Nach ein paar Minuten kommt eine alte, recht schrille Dame ins Lokal, die sehr heimsich scheint, auch in die Küche geht und dann am Tresen sitzt. Wir rätseln, ob das wohl Lilo ist?  Erfahren es aber leider nicht, zu fragen trau ich mich nicht...

Hier ist Seligman schon zu Ende, wir fahren also nun wirklich auf die Historic Route 66 in die Pampa hinein, nächstes Ziel ist Hackberry.
Wir sehen viele lange Züge – seeeehr lange Züge mit 3-4 Lokomotiven - und teilweise  ansprechende Landschaft, super finde ich die Route-66-Radiosender mit jeder Menge Oldies. 


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